Das Leben der Menschen auf der Insel Sri Lanka ist stark geprägt vom Buddhismus, der Teil des alltäglichen Lebens ist. Obwohl diese Religion einen großen Einfluss auf die Gläubigen hat, werden andere Glaubensrichtungen wie der Islam, Hinduismus oder das Christentum durchaus akzeptiert und nicht ausgegrenzt. Die einstige Königsstadt Kandy beherbergt eine der wichtigsten buddhistischen Sehenswürdigkeiten, den Sri Dalada Maligawa oder auch Zahntempel genannt. In diesem religiösen Tempel wird der Eckzahn des Buddhas Siddharta Gautama aufbewahrt, was den Tempel somit zum Ziel zahlreicher Pilger in Sri Lanka macht.
Tempel als spirituelles Zentrum des Landes
Dreimal am Tag wird der Schrein, in dem die Reliquie aufbewahrt wird, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Tempel wurde zwischen 1687 und 1782 erbaut und diente sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart als spirituelles Zentrum. Der Zahn steht für Fruchtbarkeit und als Garant gegen drohende Dürre.
Sri Lanka verfügt über Felsentempel und Felsenfestungen, die einst den singhalesischen Königen als politisches und relgiöses Machtzentrum dienten. Am bekanntesten ist die Felsenfestung Sigiriya, die sich im Landesinneren befindet und wörtlich übersetzt „Löwenfelsen“ heißt. Der Fels wurde einst zu einem riesigen Löwen umgemeißelt, wobei das Maul als Eingang diente. Die beeindruckende Anlage verfügt über Überreste des Palastgebäudes und der anliegenden Stadt. Wer schwindelfrei ist, sollte die Fresken der Wolkenmädchen, die sich auf halber Höhe in einer Höhle befinden und mittels einer steilen Treppe erreicht werden können, besichtigen.
Höhlentempel von Dambulla
Nicht weit von Sigiriya entfernt, befindet sich ein weiterer Felsentempel, das 100 Meter hohe Felsmassiv Dambulla. Es handelt sich um ein Höhlensystem aus fünf Höhlen, das einst einem singhalesischen König etwa 100 vor Christus als Zuflucht diente. Dem Besucher des Felsentempels eröffnen sich von Raum zu Raum imposantere Sehenswürdigkeiten. Zahlreiche Fresken zieren Wände und Decken, ein 14 Meter hoher Buddha kann bewundert werden, und in der prächtigsten Höhle befinden sich sage und schreibe 150 Statuen, die Götter abbilden.
Königsstadt Anuradhapura
Mitten im Urwald von Sri Lanka befindet sich die einstige Königsstadt Anuradhapura. Viele Jahrhunderte dem Verfall überlassen, wurde sie im vorigen Jahrhundert wieder zum Leben erweckt. Neben dem modernen Zentrum trifft man auf zahlreiche historische Ruinen der einstigen singhalesischen Hochkultur. Das Bild der Stadt ist geprägt von Dagobas mit ihren schneeweißen Kuppeln. Die Bauwerke mit ihren halbrunden Kuppeln dienen der Verehrung Buddhas. Ein beliebtes Ziel sowohl der Einwohner von Sri Lanka als auch der Touristen ist die Ruvanweliseya Dagoba und der Jetavanarama Dagoba.
Eine weitere wichtige buddhistische Sehenswürdigkeit der Insel ist der archäologische Park von Polonnaruwa. Auch hier handelt es sich um die Überreste einer einstigen Palastanlage. Interessant ist vor allem der in Felsen gehauene Tempel Gal Vihara, zu dem vier überdimensionale Buddha-Statuen gehören. Diese sind liegend, sitzend und stehend dargestellt und sollen die verschiedenen Stadien Buddhas bis zum Eintritt ins Nirwana darstellen. Auch wenn man nicht mit der buddhistischen Religion vertraut ist, die beeindruckenden Statuen und historischen Zeugnisse hinterlassen einen bleibenden Eindruck und Einblick in die fremde Religion.
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Der Buddhismus ist auf Sri Lanka allgegenwärtig, nicht zuletzt durch die imposanten Zeugnisse der einstigen Hochkultur. Die Menschen sehen in ihrem Glauben ein Mittel, den Alltag zu bewältigen und die Hoffnung, diesen dadurch zu verbessern. Obwohl die meisten Einwohner in ärmlichen Verhältnissen leben, wird man immer auf lachende Gesichter und Gastfreundschaft treffen, Eigenschaften, die nicht zuletzt im buddhistischen Glauben wurzeln.