In Sri Lanka gibt es fünf Arten von Meeresschildkröten (Echte Karettschildkröte, Lederschildkröte, Grüne Meeresschildkröte, Olive Bastardschildkröte, Unechte Karettschildkröte), die an der Küste ihre Eier ablegen und vergraben. Wenige Wochen später schlüpfen die Schildkrötenbabys und machen sich – im Kampf gegen die Wellen – auf den Weg zurück ins Meer. Viele der kleinen Schildkröten leben allerdings nicht lange. Sie sind ein beliebtes Nahrungsmittel von Vögeln und Fischen. Auch Menschen verspeisen die Meeresschildkröten aufgrund ihrer angeblich aphrodisierenden Wirkung. Eierdiebe tun ihr Übriges und sorgen dafür, dass die Nachfrage nach Omelettes aus Schildkröteneiern gedeckt wird.
Geringe Überlebenschancen für Schildkröten- nicht nur in Sri Lanka
Die Überlebenschancen der Schildkröten sind aus diesen Gründen sehr begrenzt und Tierschützer in Sri Lanka haben sich auf die Fahnen geschrieben, die fünf Meeresschildkrötenarten zu schützen und deren Bestand zu sichern. Die Schildkrötenfarmen, die vornehmlich an der Westküste, in Koskoda und Induruwa beheimatet sind, kaufen den Einheimischen die Schildkröteneier ab und zahlen diesen etwas mehr dafür, als sie auf dem Markt dafür erhalten würden. Anschließend werden die Eier wieder in der Schildkrötenfarm vergraben. Nachdem die Schildkrötenbabys frisch geschlüpft sind, werden sie zum Schutz gegen Parasiten eine kurze Zeit in einem Wasserbecken aufbewahrt, um dann schließlich am Strand in die Freiheit entlassen zu werden.
Ein Besuch einer der Schildkrötenfarmen ist definitiv ein Highlight auf einer Reise durch Sri Lanka. Freiwillige Helfer führen Interessierte gegen eine kleine Spende in der Farm herum, vermitteln Hintergrundwissen und machen auf die Notwenigkeit der Institution aufmerksam.
Schildkrötenfarmen – Aufzucht- und Pflegestation
Wenn man sich vor Augen hält, dass es im Schnitt von 1000 am Strand geschlüpften Schildkrötenbabys gerade mal 1 bis 3 Schildkröten schaffen, erwachsen zu werden, kann man mit seinem Besuch einer Schildkrötenfarm und einer kleinen Spende eine Menge Gutes tun. Von den sieben Schildkrötenarten weltweit gibt es fünf in Sri Lanka – zur Freude der Touristen, die sich hier von der Schönheit der Tiere ein eigenes Bild machen können.
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Besucher einer Schildkrötenfarm sehen die Brutstation, ein mit Sandhügeln übersätes Areal, in dem die Eier verbuddelt werden, um nach etwa 48 Tagen aus ihren Eiern zu schlüpfen. Aber auch Pflegefälle haben hier ihr Zuhause gefunden. Schildkröten, denen beispielsweise in eine Schiffsschraube gekommen sind und denen die Flossen abgetrennt wurden, hätten in der freien Wildbahn keine Überlebenschance. Auf der Schildkrötenfarm wird ihnen ein neues Zuhause geboten.