Reisebericht – Erlebnis Zugfahrt auf Sri Lanka

Im Indischen Ozean liegt eine bezaubernde Insel namens Sri Lanka. Die Einheimischen sind offen und gastfreundlich, die Landschaft vielfältig. Um beide Facetten kennenzulernen, sollte man dieses Kleinod mit der alten Eisenbahn, die noch ein Überbleibsel der britischen Kolonialzeit ist, erkunden. Um dies ein bisschen mehr zu erläutern, habe ich diesen Reisebericht über eine Zugfahrt durch Sri Lanka geschrieben.

Während meinem zweiwöchigen Aufenthalt mit meiner Familie auf Sri Lanka prasselten viele und unterschiedliche Eindrücke auf mich ein. Sei es das dreckige, quirrlige Colombo, der Indische Ozean mit seinen langen Sandstränden, der beklemmende Aufstieg zu den Fresken der Wolkenmädchen von Sigiriya, der Besuch einer Teeplantage und nicht zuletzt der Kontakt zu den Menschen, der wie selbstverständlich und distanzlos erfolgte. Was mich besonders faszinierte, war der Umstand, dass es so etwas wie Hektik oder Stress nicht zu geben schien – zumindest hatte man nie den Eindruck, dass es die Bewohner eilig hatten.

Eines der beliebtesten Fortbewegungsmittel ist der Zug in Sri Lanka. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der alten Dampfmaschinen liegt bei 30-40 km/h, streckenweise zuckelt man sogar nur im Schrittempo dahin.

Ich sehe noch das Bild vor mir, wie der Zug aus dem üppigen Tropenwald gefahren kam. Die überfüllten Wagons standen im Gegensatz zu den lachenden Menschen, die sich von der Enge und Hitze nicht aus der Ruhe bringen ließen. Da teilweise kein Platz mehr im Zug war, stiegen einige einfach auf das Dach und ließen sich auf diesem Wege durch die Landschaft kutschieren. Während wir neben den Gleisen entlanggingen, winkten uns die Menschen zu und luden uns ein, aufzusteigen. Das Gedränge war aber dann doch zu groß, sodass wir uns lieber zu Fuß weiterbewegten.

Sollte ich noch einmal die Gelegenheit haben, Urlaub auf Sri Lanka zu machen, habe ich mir fest vorgenommen, eine Zugfahrt zu machen. Da die Züge meist voll sind, lohnt es sich, ein paar Tage vorher Plätze zu reservieren, wobei man die Auswahl zwischen 2. und 3. Klasse hat. Die 3. Klasse würde ich aber nur demjenigen empfehlen, der Abenteuerurlaub pur machen möchte. Komfort darf man in diesem Fall nicht erwarten, höchstwahrscheinlich nicht einmal einen Sitzplatz. In der 2. Klasse ist es bequemer, und auch da kann man wunderbar mit den Einheimischen Kontakte knüpfen. Auch wenn diese nur auf die kurze Zeit der Zugreise begrenzt sind, ermöglichen sie einen interessanten Einblick in die Mentalität und Kultur der Menschen. Einen 1. Klasse-Wagon, sprich Panorama-Wagon, findet man nur in sehr wenigen Zügen. Er mag zwar komfortabler sein, aber das ganz spezielle Flair fehlt hier.

Neben dem ungezwungenen Kontakt zu den Menschen ist natürlich auch die Landschaft ein unvergessliches Erlebnis. Sobald man von der Küste in das Landesinnere kommt, beginnt die Vielfalt. Teeplantagen, steile Gebirgshänge und Tropenwald wechseln sich ab.

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Für was sollte man sich nun entscheiden ? Ruhiges Dahingleiten in klimatisierten Hochgeschwindigkeitszügen ohne gestört zu werden oder eine rucklige Fahrt in ausgedienten Zügen aus dem letzten Jahrhundert durch den Dschungel ? Ich habe meine Entscheidung bereits getroffen und ich hoffe, dass dieser Reisebericht Ihre Entscheidung auch beeinflusst.

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