Im Zentrum der Stadt gelegen findet sich der Kandy Lake, der im Jahre 1807 von Sri Wickrama Rajasinha künstlich angelegt wurde. In der Mitte des Sees, der ursprünglich Milchsee genannt wurde, befand sich der königliche Harem. Die Briten machten dieses jedoch nach der Machtübernahme zu einem Lagerhaus für Munition.
Direkt nördlich des Kandy Lake befindet sich der Tempel des Heiligen Zahns „Sri Dalada Maligawa“, in dem der Zahn des Buddha, die bedeutendste buddhistische Reliquie Sri Lankas, verwahrt wird. Dieser Ort ist gerade für Pilger ein Muss auf ihrer Reise. Der Zahn wurde der Sage nach im Jahre 543 vor Christus bei der Einäscherung Buddhas aus den Flammen gerettet und schließlich im Haar einer Prinzessin zurück nach Sri Lanka gebracht. Der Zahn, der für die Sri Lanker im Laufe der Geschichte immer wichtiger wurde und sich zum Symbol ihrer Unabhängigkeit entwickelte, galt schon bald als Zeichen, Herrscher über die Insel zu sein.
Noch heute ist Kandy aufgrund des Tempels des Heiligen Zahns eine der wichtigsten Pilgerstätten Sri Lankas. Hier pilgern Buddhisten des ganzen Landes hin, um selbst den vergoldeten Reliquienbehälter im Zahntempel zu sehen. Die Zahnrelique selbst bekommen allerdings nur die wenigsten Menschen zu sehen.
Der Tempel wurde im 16. Jahrhundert von den Königen Kandys erbaut. Im Laufe der Zeit wurde er allerdings häufig umgebaut und verändert, so dass vom traditionellen Tempel heute nichts mehr zu sehen ist. Zudem wurde er im Jahre 1998 massiv beschädigt, als in der Nähe des Haupteingangs eine Bombe der Separatistenorganisation Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) hochging. Hierbei wurden mehr als 20 Personen getötet. Die Fassade des Tempels wurde stark beschädigt.
Der Tempel ist täglich zwischen 6:00 und 20:00 Uhr geöffnet. Führer stehen meist am Eingang und bieten Führungen durch den Tempel an. Bevor man sich für einen Führer entscheidet, sollte man mindestens ein paar Sätze auf Englisch gewechselt haben, um sicherzustellen, dass es während der Führung nicht zu Kommunikationsschwierigkeiten kommt.
Der britische Garnisonsfriedhof von Kandy (Öffnungszeiten: Montags bis Freitags von 8:00 bis 17:00 Uhr) bietet ebenfalls einen interessanten und ganz eigenen Einblick in die srilankische Geschichte. Nur wenige Minuten vom Nationalmuseum entfernt, führt der äußerst nette Wärter interessierte Besucher gegen eine Spende über den Friedhof. Von den Cargills, die die gleichnamige Supermarktkette in Sri Lanka aufgemacht haben bis hin zu James McGlashan, der zwar die Schlacht von Waterloo überlebte, schließlich aber durch Mückenstiche umkam.
Ein weiteres beliebtes Touristenziel, das gut von Kandy aus zu erreichen ist, ist das Elefantenwaisenhaus von Pinnewala. Dieses liegt in der Nähe von Kegalle, etwa 40 km von Kandy entfernt, und ist am besten per Bus (Busse fahren alle 15 Minuten ab dem Goods Shed Terminal und brauchen etwa eine Stunde), Tuk Tuk oder Taxi zu erreichen.
Das Waisenhaus wird von der srilankischen Regierung gefördert und bietet verlassenen und verwaisten Elefanten ein Zuhause. Innerhalb des Schutzgebietes können sich die Elefanten frei bewegen. Von 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr können sich Besucher selbst ein Bild von den grauen Riesen machen. Im Jahre 1975 wurde das Waisenhaus ursprünglich mit fünf Elefanten gegründet. Heute ist die Population auf etwa 80 Elefanten herangewachsen, vom Neugeborenen bis zum Greis werden hier verwaiste und (häufig durch Farmer) verletzte Elefanten gepflegt.
Es bietet sich an, den Besuch möglichst während einer drei täglichen Fütterungen (9:15h, 13:15h, 17h) einzuplanen. Während sich die älteren Elefanten den Bauch mit allerlei Gemüse vollstopfen, werden die Neugeborenen mit gigantischen Milchflaschen gefüttert. Zwei Mal am Tag (10 Uhr und 12 Uhr) nehmen die Elefanten ein Bad im nahe gelegenen Ma Oya-Fluß. Besucher können sich das Schauspiel entweder von der Terrasse oder vom Ufer aus anschauen.
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