Die Geschichte von Sri Lanka datiert die ersten Einwanderer vom indischen Festland um ca. 500 v. Chr.. Der Chronik Mahavamsa zufolge soll Vijaya, der Stammesvater der Singhalesen, aus dem Nordosten Indiens mit seiner Gefolgschaft nach Sri Lanka verbannt worden sein. Dort errichtete er das erste singhalesische Königreich, dessen Hauptstadt für mehrere Jahrhunderte Anuradhapura wurde und die Kultur sowie Geschichte von Sri Lanka sehr lange prägte.
Ureinwohner von Sri Lanka
Im Jahr 2003 wurden in einer Höhle auf Sri Lanka zehn Skelette gefunden, die beweisen, dass bereits vor 10.000 Jahren Menschen auf der Insel gelebt haben. Einige wenige Nachfahren der Ureinwohner existieren bis heute, die Veddas. Aber diese Ureinwohner sollten keine prägende Rolle in der Geschichte von Sri Lanka bilden. Nachdem das erste singahlesische Königreich gegründet war, wanderten aus Südindien allmählich immer mehr Tamilen in den Norden der Insel ein. Im 11. Jahrhunderte eroberte schließlich das mächtige tamilische Königreich der Chola Sri Lanka und herrschte dort für einige Jahrzehnte. Danach zerfiel die Insel in mehrere kleine singhalesische und tamilische Königreiche. Im Norden entstand im 13. Jahrhundert das tamilische Königreich Jaffna mit der gleichnamigen Hauptstadt. An der Westküste bildete sich im 14. Jahrhundert das singhalesische Königreich von Kotte, das zeitweise fast die gesamte Insel beherrschte.
Geschichte der Kolonialzeit von Sri Lanka
1518 eroberten die Portugiesen die Küste von Sri Lanka. Damit begann die Geschichte der über 400 Jahre andauernde Kolonialzeit des Landes. 1658 lösten die Niederländer die Portugiesen als Herrscher ab, bevor 1796 die Briten auf die Insel kamen. Auf riesigen Plantagen ließen die Besatzer zunächst Kaffee und später dann Tee für den Export nach Europa anbauen. Für die Arbeit wurden oft weitere Tamilen aus Indien nach Sri Lanka geholt, wodurch der prozentuale Anteil von Tamilen an der Gesamtbevölkerung stark zunahm.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann sich in Sri Lanka eine nationale Bewegung zu formieren, die auf die Unabhängigkeit des Inselstaates hinarbeitete. Schon damals scheiterten jedoch wichtige Vorhaben am Gegensatz zwischen Singhalesen und Tamilen. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte die lange Phase der Fremdherrschaft beendet werden. Am 4. Februar 1948 erklärte Sri Lanka schließlich seine Unabhängigkeit.
Beginn des Bürgerkriegs in Sri Lanka
Die ethnischen Konflikte in Sri Lanka nahmen nach der Erklärung der Unabhängigkeit noch weiter zu. Die Minderheit der Tamilen musste in vielen Lebensbereichen von der Politik gesteuerte Schikanen hinnehmen. Vielen indischen Tamilen, die während der Kolonialzeit ins Land geholt worden waren, wurde die Staatsbürgerschaft verwehrt, um sie so zur Heimkehr nach Indien zu bewegen. Die Situation spitzte sich allmählich zu und einige tamilische Organisationen begannen offen einen separaten tamilischen Staat in den mehrheitlich von Tamilen bewohnten Gebieten im Norden und Osten zu fordern. Der Konflikt mündete schließlich in einem Bürgerkrieg, der von 1983 bis 2009 dauerte und bei dem rund 100.000 Menschen ihr Leben verloren.
Am 26. Dezember 2004 verwüstete darüberhinaus ein Tsunami große Teile der Süd- und Ostküste. Bei dieser verheerenden Naturkatastrophe starben rund 45.000 Menschen.
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Aktuelle Geschichte
Seit 2005 ist nun Mahinda Rajapaksa der sechste Präsident der Republik Sri Lanka. 2010 wurde er bei vorgezogenen Neuwahlen für weitere sechs Jahre in seinem Amt bestätigt. Kurz nach der Wahl wurde der Oppositionsführer Sarath Fonseka festgenommen, da ihm die Regierung vorwarf, einen Putsch geplant zu haben. Fonseka bestritt die Vorwürfe und beschuldigte seinerseits die Regierung, ihn von den Parlamentswahlen im April 2010 ausschließen zu wollen. Bei diesen gewann das Regierungsbündnis des Präsidenten schließlich die absolute Mehrheit. Neuer Premierminister wurde D. M. Jayaratne. Die Opposition bezichtigte die Regierung nach diesem Ergebnis der Wahlfälschung.