Der südasiatische, mit seiner Fläche von 65.000 qkm in der Größe etwa mit Irland vergleichbare Inselstaat Sri Lanka ist ein tradtionell auf Agrarwirtschaft ausgerichtes Land, für das die Wirtschaftssektoren Industrie und Tourismus in den letzten Jahrzehnten zunehmend von großer Bedeutung geworden sind. Ein erhebliches Manko für die Entwicklung der sri-lankischen Wirtschaft waren neben verheerenden Naturkastastrophen die langen Perioden politischer Instabilität und die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Tamilen-Rebellen und der singhalesisch ausgerichteten Staatsmacht in den Jahren von 1983 bis 2009. Auf der anderen Seite kann Sri Lanka als Positivposten auf das, nicht zuletzt auch in wirtschaftlicher Hinsicht relevante, im Asien-Vergleich ausgesprochen hohe Niveau bei Bildung und medizinischer Versorgung der 20 Millionen Menschen zählenden Bevölkerung verweisen. Bei der Verteilung der Wirtschaftskraft auf der Insel gibt es erhebliche regionale Unterschiede. Mehr als die Hälfte des 2010 fast 50 Milliarden US-Dollar umfassenden Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird im Ballungsraum Colombo erwirtschaftet.
Kleinbauerntum und Plantagenwirtschaft
Sri Lanka ist immer noch ein traditionelles Agrarland, in dem ein Großteil der Bevölkerung landwirtschaftlichen Tätigkeiten nachgeht. Im Gegensatz zu anderen asiatischen Ländern haben Bauern in Sri Lanka einen hohen Sozialstatus. Die mit etwa 12 % Anteil (2010) am BIP immer noch erhebliche wirtschaftliche Bedeutung des für Export und Grundversorgung der Bevölkerung wichtigen Agrarsektors nimmt allerdings zugunsten anderer Bereiche ab. Angebaut werden auf Kleinfarmen und Großplantagen neben dem in zahlreichen Zuchtsorten kultivierten Grundnahrungsmittel Reis vor allem der berühmte, zum großen Teil exportierte, Ceylon-Tee. Wichtige weitere Agrarprodukte sind Kokosnüsse und Baumwolle. Die Fischerei im Inselland Sri Lanka ist lediglich von marginaler Bedeutung.

Schwerpunkte Dienstleistung und Textilindustrie
Der wichtigste Wirtschaftsbereich ist der Dienstleistungssektor (2010 : 59 % des BIP) zu dem neben Handel, dem strukturell ausgezeichnet aufgestellten Verkehrsektor, Kommunikation und Finanzdienstleistungen auch der Bereich Tourismus gehört, der einen gelungenen Mix aus Strandurlaubsmöglichkeiten, Eventferien und Kultur anbietet.

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Mit etwa 29 % (2010) trägt die Industrieproduktion zum BIP bei. Neben der Verarbeitung von Nahrungsmitteln und Kautschuk wird dieser Sektor vor allem von der Textilindustrie, zu der etwa 900 Fabriken gehören, dominiert. Etwa 15 % der einheimischen Beschäftigten arbeiten in der Bekleidungsindustrie, die gut zur Hälfte der Exportgüter des Landes produziert.
Negativer Staatshaushalt
Sri Lanka versucht seine Wirtschaft seit einigen Jahren durchaus mit einigem Erfolg in Zusammenarbeit mit internationalen Organisation wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) oder der Weltbank durch Maßnahmen, wie zum Beispiel die Privatisierungen von Staatsbetrieben, zu stabilisieren. Die immense Staatsverschuldung ging 2010 im Verhältnis zum Vorjahr von 86,5 % des BIP auf 81,9 % zurück. Das Haushaltsdefizit liegt bei etwa sieben Prozent. Einem Export im Wert von ungefähr sieben Milliarden US-Dollar steht ein Import im Wert von etwa zehn Milliarden US-Dollar gegenüber (2011).